Standort auf Karte: Neuchâtel (Depot TN):  Verkehrskarte (Bahnen) von openstreetmap.org

Die Tramways de Neuchâtel (TN) zeichneten sich stets durch Sparsamkeit und grosse Umbaufreudigkeit aus. Dazu stand eine leistungsfähige Werkstatt beim unmittelbar am Neuenburger See gelegenen Hauptdepot Evole zur Verfügung. Wo sonst standen noch bis 1964 ehemalige Pferdebahnanhänger oder bis 1981 Fahrzeuge aus der Zeit der Jahrhundertwende im regulären Einsatz. So war es auch nicht erstaunlich, dass bei der Ausserbetriebnahme dieser aktiven Antiquitäten der Weg nicht nur zum Schrotthändler, sondern auch direkt in Museen oder zur Einlagerung für geplante Museumsprojekte führte. Da aber allgemein der Erhalt von industriellem Kulturgut auch heute noch meist vornehm ein paar wenigen, engagierten Privatleuten überlassen wird, führte aus vielerlei Gründen nicht jedes angedachte Projekt zum Erfolg einer langfristigen Erhaltung. So waren (und sind leider wohl auch noch) Jahre später Verluste von bereits seit Jahrzehnten erhaltenen Fahrzeugen zu beklagen. Dies betraf selbst ein museal als gesichert geltendes Fahrzeug im einst angesehenen und damals noch als seriös geltenden, mit öffentlichen Mitteln unterstützen Verkehrshaus der Schweiz. So können in diesem, natürlich nicht vollständigen Beitrag der Verbleib einiger Fahrzeuge der ehemaligen "Tramways de Neuchâtel" ausserhalb von Neuenburg gezeigt werden. 
In Neuenburg selbst konnte nach Jahren grösster Unsicherheit und vieler kaum ertragbarer Tiefschläge Dank unermüdlichem Einsatz des Vereins ANAT im Jahre 2010 ein Trammuseum bei Areuse eingeweiht werden. Der entsprechende Link zum Museum und zu den da heute erhaltenen Fahrzeugen am Ende des Berichtes. 

 

 


 

 

TN C2 1 (ex.5 ex.105) Bj.1894 SIG

Die Pferdebahnwagen der Serie 1-6 wurden von der Tramgesellschaft Neuchâtel-St.Blaise beschafft. Nach der Elektrifizierung und Übergang zur Tramways de Neuchâtel im Jahr 1897 wurden die Wagen als Beiwagen für den elektrischen Betrieb angepasst und ab 1908 als 101-106 nummeriert. So waren sie noch bis 1964 vor allem auf der Linie 7 im regulären Betrieb. Nr.101 und 104 gingen bei einem Depotbrand in St.Blaise im Jahre 1920 verloren. Deren Untergestelle wurden aber noch für spätere Dienstwagen verwendet. 1965 wurden die Wagen 105 und 102 als C2 1 und 2 in den Ursprungszustand zurückversetzt.  C2 2 ging ans Museum AMTUIR in Paris, der C2 1 verblieb bei den TN selbst. C2 1 ist der einzige Beiwagen welcher stets in Neuenburg verbleiben konnte, auch in den Jahren ab 1988 als durch Platznot in den Depots alle Museumsfahrzeuge die Geleise der TN verlassen mussten. Allerdings war der leicht zu transportierende Wagen ein gern gesehener Gast bei Jubiläen anderer Verkehrsbetriebe so auch in Zürich anlässlich dem 100 Jahre Jubiläum. 

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 5.9.1982


Zürich, Usteristr. / Löwenplatz

Standort auf Karte: Zürich:  Verkehrskarte (Bahnen) von openstreetmap.org

Zum Jubiläum wurden mit der Pferdebahn kleine Rundfahrten beim Hauptbahnhof angeboten. Dazu konnten neben Streckengeleisen der Linien 3 und 14 auch Dienstgeleise der Gessnerallee benutzt werden. Auf dem völlig ebenen Rundkurs von etwa 1km Länge konnte das gutmütige Pferd sein Wägelchen auf Schienen, selbst wenn voll besetzt, mit Leichtigkeit ziehen. 

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 5.9.1982


Zürich, Löwenplatz 

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 5.9.1982


Zürich, Gessnerallee
Die Abstellanlage Gessnerallee war ein Drehpunkt für die unzähligen damals angebotenen Sonderfahrten mit historischen Tramzügen aus verschiedenen Epochen. Dabei war der Neuenburger Wagen von 1894 aber der älteste Vertreter einer Strassenbahn. In Zürich gab es nie Betrieb mit Dampftramlokomotiven. Auf die normalspurige Pferdebahn (Röslitram) folgte direkt die Umstellung auf schmalspurigen (1m) Betrieb mit elektrischen Triebwagen.

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 5.9.1982


Zürich, Löwenstrasse mit dem Hauptbahnhof im Hintergrund.
Eine kleine zeittypische Hinterlassenschaft für diese Betriebsform gehörte natürlich auch dazu. Das 100Jahre Jubiläum war ein viel beachteter Anlass und bestätigte einmal mehr Zürich als Tramstadt. Zürich ohne seine blau-weissen Strassenbahnen wäre schlicht undenkbar. So stiessen auch in den 60er Jahren trotz diversen Versuchen weder Stilllegungspläne noch grössenwahnsinnige U-Bahn Träume je wirklich auf Akzeptanz bei der Mehrheit der Bevölkerung.

 

 


 

 

TN Be 4/4 82 Bj.1947 SIG/SAAS, 4x50PS, 60km/h

Der 1947 bei der Schweizerischen Industriegesellschaft SIG in Neuhausen gebaute Triebwagen TN 82 konnte seine ersten Fahrten in der Fremde auf dem damals noch vorhandenen Tramnetz von Schaffhausen absolvieren. Es ist einer von nur 3 (TN Nr.81-83) gebauten Zweirichtungs-Standardtriebwagen des Typ VST II mit 2 Führerständen und beidseitigen Türen. Diese Fahrzeuge waren für Tramnetze ohne Kehrschleifen in mittelgrossen Städten wie z.B. auch Schaffhausen gedacht. Leider wurden, ausser vorerst in Neuenburg, alle infrage kommenden schweizerischen Trambetriebe in mittelgrossen Städten dem damaligen Zeitgeist entsprechend stillgelegt wie z.B. in St.Gallen,Biel,Winterthur, Lausanne,Lugano,Locarno, Fribourg,Zug,Thun und eben auch in Schaffhausen.
Weite Verbreitung fand hingegen der Einrichtungs-Standardwagen vom Typ VST Ia/b für die grossen Tramnetze in Zürich, Basel,Bern und auch noch in kleinen Serien für Genf und dem damaligen Trambetrieb von Luzern.
Leider verabschiedete sich dann im Jahre 1976 Neuchâtel auch noch von seiner letzten städtischen Tramlinie 3, zu einer Zeit als im benachbarten Frankreich bereits wieder am Bau völlig neuer Trambetriebe gearbeitet wurde. Die drei Triebwagen 81-83 wurden aber noch neben einem Einsatz auf der Zweiglinie nach Cortaillod auch für einen Betrieb in frequenzschwachen Abendstunden auf der zur Vorortsbahn umgebauten Linie 5 nach Boudry adaptiert.
1988 gelangte der Triebwagen 82 mit seiner besonderen Geschichte bestens gepflegt ins Verkehrshaus Luzern (VHS), wurde da nach Jahren in der Ausstellungshalle aus nichtigen Gründen 1996 aus musealer Sicht gesehen "entsorgt" bzw. an den Sammler Friedrich in Deutschland für ein Projekt in Naumburg verschenkt. Herr Friedrich engagierte sich, als Vereinsmitglied bei den Nahverkehrsfreunden Naumburg & Jena und war auch Gründungsmitglied der Naumburger Strassenbahn GmbH mit dem Ziel die nach der Wende stillgelegte Strassenbahn wenigstens im Rahmen einer touristischen Nutzung wieder in Betrieb zu nehmen. Dem damaligen privat getragenen Projekt zur Wiederinbetriebnahme gelang mit den ersten kurzen Fahrten 1994 ein Durchbruch. Mittlerweile wird die Bahn aber wieder als reguläres städtisches Verkehrsmittel betrieben. Das damals gutgemeinte mit viel Engagement organisierte Projekt zur Wiederinbetriebnahme des Triebwagens 582 in Naumburg scheiterte da leider sowohl aus technischen wie auch administrativen Gründen einer Neuzulassung.
So musste der Triebwagen vom damals ums Überleben kämpfenden kleinen Trambetrieb in Naumburg für eine Aufstellung als  Blickfang vor einer Modellbahnanlage in Wiehe, ca. 40km nordwestlich von Naumburg (Thüringen), weitergegeben werden. Da wartet das historisch interessante Fahrzeug, einst im VHS ausgestellt, im Freien bis heute (2020) auf sein Schicksal.
Der baugleiche Triebwagen 81 wurde bereits 1986 verschrottet. Der Triebwagen 83 als Museumsfahrzeug der ANAT kehrte nach einer zwanzigjährigen Auslagerung im Freien vor dem SBB Depot in Le Locle wieder zurück nach Neuenburg ins neu gebaute Trammuseum bei Areuse. Der Triebwagen ist da aber wenig überraschend nach dieser langen Zeit im Freien nicht mehr betriebsfähig ausgestellt.

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Stadtarchiv Schaffhausen *) / 1947


Schaffhausen, Hauptbahnhof

Standort auf Karte: Schaffhausen:  Verkehrskarte (Bahnen) von openstreetmap.org

Die Fahrten mit dem fabrikneuen, bei der nahen SIG (Schweizerische Industrie-Gesellschaft) in Neuhausen gebauten Be 4/4 82 waren auch als Werbung für einen modernen Stadtverkehr in Schaffhausen gedacht. Der im gelb der Tramways de Neuchâtel (TN) gehaltene Triebwagen hob sich da natürlich auch schon rein optisch von den in 2 Grautönen gehaltenen Fahrzeugen der Schaffhauser Strassenbahn VBSch markant ab und wird von der Bevölkerung interessiert begutachtet. 
Leider blieb auch dieser Versuch zum Erhalt der Schaffhauser Strassenbahn erfolglos und so wurden nach der Stilllegung am 24.9.1966 alle VBSch Tramfahrzeuge, bis auf den Beiwagen 55 welcher ans Trammuseum in Zürich ging und da zum 455 in blau-weiss umgebaut wurde, verschrottet. So ist heute der (noch) in Wiehe aufgestellte Be 4/4 82 der TN der einzig existierende Personentriebwagen welcher je einmal auf Schaffhauser Tramschienen fuhr.


*) Das Bild wurde mit freundlicher Genehmigung vom Stadtarchiv Schaffhausen Dokument J02.19.01/122, Bild SIG, zur Publikation hier zur Verfügung gestellt. 

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Mike Ewald / 28.6.1996


Naumburg, kleine Fahrzeugparade beim Depot.

Standort auf Karte: Naumburg (Depot):  Verkehrskarte (Bahnen) von openstreetmap.org

Rechts der in Aufarbeitung seit 1978 in Naumburg befindliche Tw 17 Bj.1928 von Lindner zusammen mit dem Neuankömmling aus der Schweiz. Ganz links ein für diesen Anlass dazu gestossener, ebenfalls aus Neuenburg stammender Linienbus TN 91. Der "Saurer" Bus war ebenfalls Teil der Sammlung Friedrich und wird heute für Stadtrundfahrten in Dresden eingesetzt. Der aus dem VHS Luzern kommende Triebwagen 582 wurde ohne Pantograf nach Naumburg geliefert. Die einst oberhalb der Stirnlampe befindliche, damals noch fehlende Kupplungsdose für die bei TN nie verwendete Vielfachsteuerung wurde zu Fotozwecken mit einer zweiten Stirnlampe provisorisch verschlossen. Naumburg besass einst zwei geschlossene Ringlinien. Der kleine Betrieb war schon zu DDR Zeiten immer wieder mal für längere Zeiten aus technischen Gründen ausser Betrieb und von Stilllegungen bedroht. Nach der Wende konnte der Betrieb nur Dank engagierten Leuten vom Verein Nahverkehrsfreunde Naumburg & Jena und der Naumburger Strassenbahn GmbH nach der 1991 erfolgten Stilllegung ab 1994 in kleinen Stücken vorerst als touristisch ausgerichtete Bahn langsam wieder auf Teilstücken reaktiviert werden. Mittlerweile wieder im regulären öffentlichen Verkehr tätig, beschränkt sich der Strassenbahnbetrieb aber noch stets nur auf einen Teil des ehemaligen äusseren Ringes mit beidseitig stumpf endenden Gleisen. So wäre dieser Zweirichtungstriebwagen auch ideal für einen Einsatz gewesen. Letztlich überstiegen aber grössere Probleme in der Elektrik und auch die für eine Zulassung im öffentlichen Verkehr komplett neu zu erstellenden Dokumentationen die Möglichkeiten des damaligen Vereins bei weitem.

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Mike Ewald / 24.7.1996


Naumburg beim Depot
TN (Tramways de Neuchâtel) Be 4/4 582 (ex.82) Bj.1947 SIG/SAAS, 4x50PS, 60km/h. 
Voller Zuversicht wurde für einen bald folgenden, weiteren Fototermin der Triebwagen bereits mit einem (nicht angeschlossenen) Pantografen optisch komplettiert. Leider konnte trotz viel Engagement eine Inbetriebnahme aus vielerlei Gründen dann doch nicht realisiert werden. 

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Lutz Krause / 21.11.1996


Naumburg 
Mithilfe des von Gotha/LEW gebauten T57 Triebwagens 33 konnte der TN Triebwagen 582 bereits einen kleinen Ausflug zur nahe beim Depot gelegenen Haltestelle Marientor machen. Auch wenn nicht "original" stehen dem Triebwagen die Doppelscheinwerfer durchaus auch gut.

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Mike Ewald / 29.7.2007


Wiehe

Standort auf Karte: Wiehe (Modellbahn):  Verkehrskarte (Bahnen) von openstreetmap.org

Besonders zu Beginn des neuen Jahrtausends waren die Zukunftsaussichten für eine Wiederinbetriebnahme der Strassenbahn in Naumburg keinesfalls gesichert und der junge engagierte Verein durchlebte schwierige Zeiten. So war es einfach ein Gebot der Stunde das Wünschbare vom Machbaren klar zu trennen. Dabei zeigte sich auch, dass eine Wiederinbetriebnahme des Tw 582 unter den gegebenen Umständen nicht zu realisieren ist. Als Folge davon musste man sich leider im Jahre 2002 vom Triebwagen aus Neuenburg wieder trennen, suchte aber für das einst voller Hoffnung angeschaffte Fahrzeug noch eine Lösung ausserhalb einer Schrotthandlung. So gelangte der Triebwagen als Blickfang vor das Gebäude einer Modellbahnausstellung in Wiehe (ca. 40km nordwestlich von Naumburg in Thüringen).  

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Mike Ewald / 29.7.2007


Wiehe 
Be 4/4 582 seit nun 5 Jahren abgestellt im Freien bei einer Modellbahnausstellung in Wiehe. Für die Aufstellung erhielt der Triebwagen einen Pantografen aus Naumburg, jedoch fehlen da weiterhin die Deckel der Kupplungsdosen für die Vielfachsteuerung. 

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Mike Ewald / 25.10.2020


Wiehe
Nun schon 25 Jahre im Freien, Entsorgung und Abtransport aus der Ausstellungshalle im Verkehrshaus Luzern 1996, macht der Triebwagen 582 (ex.82) obwohl nie einen Neuanstrich erhalten, optisch einen noch erstaunlich moderaten Eindruck. Selbst die Deckel der Kupplungsdosen für die Vielfachsteuerung mit dem da eingegossenen TN Signet kamen offenbar nach den vorherigen Aufnahmen von 2007 noch zum Vorschein und wurden wieder montiert. 
Nach einer fast ebenso langen Lagerung im Freien bei Le Locle konnte der Museumstriebwagen 583 (ex.83) der ANAT ins Trammuseum bei Areuse (natürlich auch nicht mehr betriebsfähig) zurückkehren. 

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Mike Ewald / 25.10.2020


Wiehe
Be 4/4 582 der einstige als Standardtriebwagen des Typs VST II (Verband Schweizerischer Transportunternehmen) im Jahre 1947 von SIG für Trambetriebe in kleinen und mittelgrossen Städten gebaut. Nur in einer Kleinserie von 3 Triebwagen 81-83 hergestellt, bekam einzig der Triebwagen 82 die Gelegenheit nochmals als Vertreter eines modernen Stadtverkehrs in Schaffhausen fahren zu können. 
Nachdem SIG den Bau von Strassenbahnen aufgegeben und Schaffhausen sein Tramnetz liquidiert hat, ist dieser Triebwagen in vielerlei Hinsicht ein Zeuge industriellen Schaffens aus der Blütezeit des Maschinenbaus in der Schweiz. So war auch die Abgabe vom Verkehrshaus Luzern (VHS) als einst seriöses und damals noch angesehenes technisches Museum nicht nachvollziehbar.  

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Mike Ewald / 25.10.2020


Wiehe, Blickfang bei Modellbahn Wiehe
TN (Tramways de Neuchâtel) Be 4/4 82 (Serie 81-83) VST Typ II, Bj.1947 SIG/SAAS, 4x50PS, 60km/h

 

 


 

 

TN C2 145 (Serie 141-149) Bj.1898/1922/1954 SIG/MFO/TN

Die TN (Tramways de Neuchâtel) waren stets durch ihre ausgeprägte Sparsamkeit und Umbaufreudigkeit bekannt. So entstanden die zuletzt bis 1976 auf der Linie 3 eingesetzten Beiwagen 141-149 aus den 1897-98 von SIG/MFO gelieferten ersten Serien von Triebwagen 11-17 und 21-26.
Der Beiwagen C2 145 entstand aus dem im Jahr 1898 an TN gelieferten Ce 2/2 17 und wurde 1922 zum Beiwagen umgebaut. 1954 erfolgte ein weiterer Umbau des Wagenkastens. In dieser Form blieb der Wagen bis 1976 aktiv im Einsatz. Anfangs der 60er Jahre wurden alle Beiwagen noch mit elektromagnetisch wirkenden Schienenbremsen nachgerüstet.  

So war es auch nicht überraschend, dass TN die letzte Stadtlinie 3 bis zu ihrer Stilllegung im Jahre 1976 noch mit zweiachsigen Fahrzeugen und Kondukteurbegleitung betrieb. Danach gelangten einige Fahrzeuge direkt in Museen oder wurden für geplante ähnliche Projekte verkauft. Zu dieser Gruppe gehörte auch der TN Beiwagen 145 welcher 1976 von dem Sammler Hr. Friedrich (zusammen mit dem TN Dienstwagen X 331) erworben und auf dem Areal des geplanten Museums Schönau in der Nähe von Heidelberg im Freien abgestellt wurde. Nachdem das dortige Projekt für ein Trammuseum anfangs der 90er Jahre endgültig gescheitert war, zog der Sammler Friedrich da seine privat erworbenen Fahrzeuge ab und engagierte sich als Vereinsmitglied bei den Nahverkehrsfreunden Naumburg & Jena sowie als Gründungsmitglied der Naumburger Strassenbahn GmbH mit dem Ziel der Wiederinbetriebnahme der stillgelegten Strassenbahn in Naumburg. So kam 1994 auch der Neuenburger Beiwagen C2 145 nach Naumburg wo er noch im selben Jahr revidiert und mit neuen Schienenbremsen bestückt erste Fahrten als Pferdebahnwagen unternahm. 1997 wurde der Wagen ans Eisenbahnmuseum Darmstadt-Kranichstein verliehen. Mit geänderter Beschriftung versehen aber immer noch als Nr. 145 kam der Wagen in einem aussergewöhnlichen, auf Strassenbahngeleisen verkehrenden Dampfzug zum Einsatz. Der Wagen blieb so in Darmstadt bis 2004 als für den Dampfzug optisch etwas passendere Wagen neu gebaut wurden. Danach wurde der Wagen nach Döbeln verkauft, wo er zuerst eingelagert 2009 zum reinen Pferdebahnwagen umgebaut, und mit einem neuen roten Farbkleid versehen wurde. Aus technischen Gründen (Gewicht, Achsstand) scheiterte da aber die Inbetriebnahme bei der neu wiederaufgebauten reinen Pferdebahn und so wurde der revidierte Wagen auf einen eigens erstellten Denkmalsockel in der Nähe des zweigeleisigen kleinen Pferdebahndepots gehievt. Da fungiert er heute als Blickfang und Werbeträger für die Pferdebahn in Döbeln.  

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Lutz Krause / 25.6.1994


Naumburg
Von der seit 1976 jahrelangen Abstellung im Freien im geplanten aber leider gescheiterten Trammuseum in Schönau bei Heidelberg gezeichnet, konnte der privat dem Sammler Friedrich gehörende Wagen der im Zusammenhang mit der Vereinsauflösung folgenden Verschrottungswelle entkommen. Herr Friedrich als Gründungsmitglied der Naumburger Strassenbahn GmbH sowie Vereinsmitglied bei den Nahverkehrsfreunden Naumburg & Jena veranlasste die Überstellung seiner von TN erworbenen Fahrzeuge nach Naumburg. Der Wagen ist da gerade in Naumburg eingetroffen und wird schon bald einer Revision durch die Vereinsmitglieder unterzogen. Die Tafeln mit dem Augensymbol (Sichtbetrieb) wurden in der Schweiz an Fahrzeugen im kondukteurlosen Betrieb verwendet.

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Lutz Krause / 18.9.1994


Naumburg, Gartenstrasse
Nach der Revision des in Schönau bei Heidelberg jahrelang im Freien abgestellten ex. TN C2 145 aus der Sammlung Friedrich konnte eine erste Testfahrt durchgeführt werden. Mit der Handbremse aber noch ohne Schienenbremsen ausgerüstet wird der Wagen von den beiden bildhübschen Pferden Max und Peter ausgeführt.

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Lutz Krause / 15.7.1995


Naumburg, Theaterplatz
Nun auch mit zusätzlichen Schienenbremsen ausgerüstet ist der in den Farben der TN (Tramways de Neuchâtel) und mit seiner originalen TN Nummer 145 versehen, sorgfältig revidierte Wagen fürs Publikum unterwegs. Einige Teile am Wagen haben ihren Ursprung tatsächlich im Triebwagen 17 mit Bj.1898 der ersten Serie 11-17 der nach Neuenburg gelieferten Triebwagen welche zwischen 1914 und 1928 zu Beiwagen umgebaut wurden. 

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Mike Ewald / 15.7.1995


Naumburg, Theaterplatz
Für den Beiwagen 145 ist diese Traktionsart ein Novum. 1898 als Triebwagen geliefert und ab 1922 mehrfach umgebaut als Beiwagen hinter elektrischen Triebfahrzeugen auf der zuletzt in Neuchâtel betriebenen Stadtlinie 3 nach Corcelles in Betrieb. Bald wird der Wagen auch noch in Darmstadt in einem Dampfzug eingesetzt, sodass der Wagen fast die ganze Bandbreite von Traktionsformen erleben durfte. Ein anschliessend geplanter Einsatz ab 2009 bei der neu (wieder-)gebauten Pferdebahn in Döbeln scheiterte jedoch aus technischen Gründen. So endete seine aktive Karriere in Döbeln auf einem Denkmalsockel beim Pferdebahndepot. 

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Lutz Krause / 15.7.1995


Naumburg beim Depot
Aus der Sammlung Friedrich stammte auch der einst als Schneepflug verwendete Diensttriebwagen Atw H6 aus Darmstadt. (HEAG ex. Tw 66 Bj.1926 Gastell/SSW). Hier rangiert er gerade den Bw 145 zurück ins Depot. Der 1994 nach Naumburg gelangte Triebwagen kehrte am 23.8.2002 wieder zurück nach Darmstadt wo er zum historischen Tw 66 rückgebaut wird.

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Lutz Krause / 16.5.1998


Darmstadt, Frankenstein-Bahnhof

Standort auf Karte: Darmstadt:  Verkehrskarte (Bahnen) von openstreetmap.org

1997 wurde der ex. TN Beiwagen 145 von Naumburg ans Eisenbahnmuseum Darmstadt-Kranichstein verliehen, wo er bis 2004 im dortigen Dampfzug zum Einsatz kam. Der Wagen ist da mit ein paar leichten Änderungen im Erscheinungsbild und geänderten Beschriftungen aber immer noch mit der TN Nummer 145 zu sehen. 

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Lutz Krause / 14.9.1997


Darmstadt Luisenplatz, Dampfzug "Feuriger Elias"
Einmalig in Darmstadt ist bis zum heutigen Tage der gelegentliche Einsatz eines Dampfzuges mit einer traditionellen Dampflokomotive auf Strassenbahngeleisen. In städtischen Bereichen waren früher häufig spezielle Dampftramlokomotiven in Kastenbauform mit verschalten Triebwerken unterwegs. Klassische Dampflokomotiven mit offenen Triebwerken im Strassenbereich fand man eher bei Lokalbahnen welche gelegentlich städtische Tramlinien mitnutzten. Bis 2004 waren die beiden ehemaligen TN Wagen ein fester Bestandteil des Zuges. Danach wurden sie durch im historischen Stil neu gebaute Wagen ersetzt. 
Dampflok 7 Bj.1919 Henschel (ex. Industriebahn Holzmann mit 900mm Spurweite) + Bw 145 ex.TN + Bw 133 ex.TN (beide leihweise von Naumburg) + Bw 301 (ehemaliger Dampfzugwagen aus Darmstadt).

 

 


 

 

TN X 331 (Schweisswagen)  ex. C2 1/C2 133 Bj.1894/1906 SIG/TN

Der bis zum heutigen Tage in Naumburg als Bw 133 eingesetzte Pferdebahnwagen hat eine aussergewöhnlich abwechslungsreiche Entstehungsgeschichte. So begann sein Dasein 1894 als C2 1, als erster von 6 für die damalige Tramway Neuchâtel-St.Blaise von SIG gebauten Beiwagen. Nach dem Übergang zur Tramways de Neuchâtel (TN) 1897 und Elektrifizierung der Linie nach St.Blaise wurden die 6 Pferdebahnwagen als Beiwagen für den elektrischen Betrieb umgebaut und ab 1908 als 101-106 bezeichnet. Ein Depotbrand im Januar 1920 zerstörte neben anderen auch die beiden Wagen 101 und 104 bzw. deren Wagenkästen aus Holz. 
So ist der heute als historischer Wagen C2 1 museal bei TN erhaltene Wagen tatsächlich der ehemalige Wagen 105 bzw. C2 5.
Auf dem Chassis des 1920 abgebrannten C2 1 entstand danach der von TN gebaute offene Güterwagen M 221. (Der Buchstabe "M" wurde in der Schweiz bei offenen Güterwagen mit Wandhöhen unter 60cm verwendet). 1933 entstand aus diesem Güterwagen mit Wagenkastenteilen vom einst durch TN gebauten Sommerwagen C2 133 (Serie 131-133) der Schweisswagen X 331. Der Wagen war wie viele selten genutzten Dienstfahrzeuge meist in Cortaillod in der gedeckten Abstellanlage remisiert. Nach der Stilllegung der Zweiglinie nach Cortaillod 1984 und dem Verkauf der bis anhin noch betriebsbereiten Bahnanlagen 1986 kam es zu einer grösseren Räumungs- und Verschrottungsaktion. So mussten ja im Anschluss bis 1988 selbst alle Museumsfahrzeuge der ANAT die Geleise der TN verlassen. So gelangte der nicht mehr benötigte Schweisswagen X 331 1986 in die private Sammlung Friedrich und wurde auf dem Gelände des geplanten Trammuseums in Schönau bei Heidelberg im Freien abgestellt. Im Anschluss der dortigen Turbulenzen im Zusammenhang mit dem Scheitern des Projektes und der Vereinsauflösung gelangte der bereits als HSB 259 in blau-weisser Farbgebung gekennzeichnete Wagen, zusammen mit dem ebenfalls der Sammlung Friedrich gehörendem und in Schönau abgestellten C2 145 nach Naumburg. Da wurde er noch im selben Jahr von Vereinsmitgliedern der Nahverkehrsfreunde Naumburg & Jena als offener Sommerwagen auch für Pferdebahnbetrieb sorgfältig revidiert. Dabei bekam er auch die Nummer 133, die einstige Neuenburger Nummer des einst für den Oberbau verwendeten Sommerwagens. Der Wagen weilte in den Jahren 1997-2004 leihweise als Beiwagen des Dampfzuges in Darmstadt. Der Wagen kehrte danach wieder nach Naumburg als Pferdebahnwagen zurück, ist aber bedingt durch abgefahrene Bandagen leider zurzeit ausser Betrieb. Passende und bezahlbare Bandagen werden dazu gesucht.

 

 

 Originalbild anzeigen Foto: Lutz Krause / 12.5.1994


Naumburg, Depot
Der ehemalige Schweisswagen X 331der TN gelangte 1986 zur Sammlung Friedrich und kam so nach Schönau bei Heidelberg. Der erst partiell und noch etwas grob veränderte ehemalige TN Dienstwagen wurde in den Farben der Heidelberger Strassenbahn (HSB) erstmal zum Sommerwagen 259 umfunktioniert. Nach dem Scheitern dieses auf einer stillgelegten DB-Linie geplanten Museumsprojektes konnten die Fahrzeuge im Eigentum der Sammlung Friedrich der folgenden Verschrottungswelle entkommen und gelangten danach nach Naumburg. Herr Friedrich war Gründungsmitglied der Naumburger Strassenbahn GmbH und Vereinsmitglied bei den Nahverkehrsfreunden Naumburg & Jena welche sich für eine Wiederinbetriebnahme der 1991 stillgelegten Strassenbahn engagierten. In Naumburg wurde unverzüglich eine solide Revision des Wagens in Angriff genommen, dabei erhielt er den heutigen Anstrich in rot-weiss und bekam mit Bezug zu seiner Vergangenheit die ehemalige TN Nummer 133. Beim Bau des Dienstwagens durch die TN wurden das Fahrgestell des beim Depotbrand in St.Blaise zerstörten C2 1 (101) sowie Aufbauten vom ausrangierten Sommerwagen 133 verwendet. So sind in diesem Fahrzeug tatsächlich die ältesten Teile eines  Neuenburger Strassenbahnwagens verbaut. Der heute bei TN erhaltene C2 1 ist ja tatsächlich aus dem C2 5 entstanden.

 

 

 Originalbild anzeigen Foto: Lutz Krause / 23.6.1994


Naumburg, Rangiermanöver beim Depot
Noch nicht ganz fertig und mit fehlenden Bänken und Wetterschutzvorhängen wurde bereits einen guten Monat später der nun als Bw 133 bezeichnete Sommerwagen mit dem farblich dazu passenden Naumburger Triebwagen 23 (ex. DR Strassenbahnlinie Klingenthal) auf dem Depotvorplatz rangiert. 

 

 

 Originalbild anzeigen Foto: Lutz Krause / 16.9.1994


Naumburg, Depot
Ähnlich wie in der Schweiz mit dem historischen TN C2 1 wurde der ebenfalls als Pferdebahnwagen einsetzbare Bw 133 gerne auch von anderen Trambetrieben zu besonderen Anlässen ausgeliehen. Da wird der gerade fertiggestellte Wagen beim Depot vom Tw 23 Bj.1956 Gotha/LEW ex. Klingenthal DR ET 198 04 bereits für einen ersten Ausflug zur Verladung nach Erfurt geschoben. Die elegant geformte Werbetafel mit der Werbung für den Aperitif "Fernet-Branca" auf dem Dach des Tw 23 stammt unverkennbar von einem Neuenburger Triebwagen. (im Teil 1 auf dem Dach von Triebwagen 78 zu sehen)

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Lutz Krause / 14.9.1997


Darmstadt, Schloss
1997-2004 weilte der Naumburger Sommerwagen, zusammen mit dem ex.TN C2 145, in Darmstadt und war da Teil vom auf Strassenbahnlinien verkehrenden Dampfzug "Feuriger Elias". Die Längssitze sind für einen Sommerwagen etwas unüblich, erleichtern aber auch die Erfüllung heutiger Vorschriften. Nach diesem Einsatz kehrte der leihweise ans Eisenbahnmuseum Darmstadt-Kranichstein abgegebene Wagen 133 nach Naumburg zurück und war da gelegentlich wieder in der Funktion als Pferdebahnwagen im Einsatz. Zurzeit ist der Wagen wegen stark abgefahrenen Bandagen jedoch ausser Betrieb.

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Lutz Krause / 14.9.1997


Darmstadt-Griesheim, Kehrschleife um das Depot / Wilhelm-Leuschner Str. 
Der von einer klassischen Dampflok gezogene Zug mit den beiden ex.TN Wagen 145 und 133 (ex. X331) sowie einem für den Dampzug gebauten Wagen aus Darmstadt (301). Die TN Wagen aus der Sammlung Friedrich waren eine Übergangslösung für die ersten Einsatzjahre bis 2004. Danach wurden weitere Wagen für den bis heute und sehr beliebten Dampfzug eigens nachgebaut. Die 1919 von Henschel&Sohn in Kassel gebaute Dampflok wurde als Industrielok für die Firma Holzmann auf 900mm Spurweite geliefert. Für den Einsatz in Darmstadt wurde die Lok auf 1000mm umgespurt.

 

 


 

 

TN Ce 2/4 46 (Serie 41-47) Bj.1902 SWS/MFO + C4 113 (Serie 111-114) Bj.1902 SWS  

Mit der 1981 erfolgten Umstellung der Linie 5 Neuchâtel-Boudry auf die "Littorail" Vorortsbahnzüge wurden die klassischen Überlandzüge von 1902 überzählig. Keiner der Triebwagen wurde danach aber unmittelbar verschrottet, waren die noch betriebsbereiten Fahrzeuge aus der Zeit der Jahrhundertwende bei Museen oder für angedachte Museumsprojekte begehrt. Einige Fahrzeuge der Serie wurden auch von ANAT in Neuenburg übernommen und konnten bis 1986 in Cortaillod abgestellt werden.

Aus vielerlei Gründen sind heute von den 7 Triebwagen noch 5 und von den 4 Beiwagen noch alle Exemplare in sehr unterschiedlichem Zustand erhalten geblieben. Der heute nicht mehr im HSM Bestand befindliche C4 113 ist das einzige Fahrzeug der Überlandlinie 5 welches je eine Fahrt auf einer Stadtlinie machen konnte. Dieser wegen fehlender Magnet-Schienenbremsen normalerweise unzulässige Ausflug geschah im Rahmen der Stilllegung der letzten Stadtlinie 3 nach Corcelles. Dazu wurde der als Buffetwagen genutzte C4 113 mit zwei vorn und hinten gekuppelten zweiachsigen Stadttriebwagen aus der Serie 70 als Dienstfahrt zur Aufstellung nach Corcelles gefahren. 

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 7.1982


Wehmingen/Sehnde, Deutsches Strassenbahn Museum (DSM) heute HSM

Standort auf Karte:  Wehmingen (Museum):  Verkehrskarte (Bahnen) von openstreetmap.org

1974 begann ein Kreis von Nahverkehrsfreunden auf dem Gelände eines ehemaligen Kalibergwerks bei Hannover mit dem Sammeln von Strassenbahnen aus dem Ausland und Inland. Mit mehr als 200 Fahrzeugen, fast alle im Freien abgestellt, überstieg die Grösse der Sammlung bald jede Möglichkeit auch nur eines einigermassen geordneten Erhaltes. So bildete sich aus der DSM Konkursmasse 1987 auf demselben Gelände das noch heute existierende Hannoversche Strassenbahn Museum (HSM). Der Schlüssel zum heutigen Erfolg lag in einer massiven Verkleinerung der gesammelten Objekte auf das Wesentliche und auch mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen machbare. So sind heute die im HSM erhaltenen Fahrzeuge grösstenteils betriebsbereit oder im ausstellungswürdigen Zustand in teilweise neu gebauten Hallen zu besichtigen.
Vom damals gerade neu auf dem Bergwerksareal beim DSM eingetroffenen Neuenburger Überlandtramzug bestehend aus Ce 2/4 46 und C4 113 blieb im späteren HSM noch der Triebwagen 46 im Bestand.

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Lutz Krause / 8.3.1997


Wehmingen/Sehnde, Hannoversches Strassenbahn Museum HSM
Während der Triebwagen 46 aufgearbeitet in einer Ausstellungshalle gezeigt wird, wurde der dazu passende Beiwagen 113 beiseite gestellt und 2020 an privat weiterverkauft. Dieser Wagen war zuletzt bei der TN als "Buffetwagen" eingesetzt und gelangte in dieser Funktion zum Abschied der Linie 3 ein einziges mal auf das Stadtnetz nach Corcelles. 

 

 


 

 

TN Ce 2/2 76, Serie 71-78(79) Bj.1922 SIG/MFO/BBC, 2x70PS, 35km/h

Die stärker motorisierten Triebwagen der Serie 70 konnten auf der steigungsreichen und gut  frequentierten Linie 3 nach Corcelles auch einen baugleichen Beiwagen der Serie 140 mitführen. Die Triebwagen wurden ab 1947 von Lyra-Stromabnehmer auf Pantografen umgerüstet und erhielten später noch magnetisch wirkende Schienenbremsen. Bis zur Stilllegung der letzten Stadtlinie 3 nach Corcelles erledigten da diese Fahrzeuge den Verkehr als Alleinfahrer oder mit einem Beiwagen ergänzt, unterstützt nur noch von den 3 Standardtriebwagen Be 4/4 81-83. Die gleich aussehenden schwächeren Triebwagen der Serie 60 (2x60PS) wurden auf den steigungsreichen Linien 4,6 und 7 nur als Alleinfahrer oder mit einem der kleinen ehemaligen Pferdebahnanhänger eingesetzt. Der Ce 2/2 65 wurde durch TN noch 1948 zum Ce 2/2 79 mit 2x70PS Motoren umgebaut. Die Linie 3 war 1976 die letzte, regulär mit 2-achsigem Vorkriegsmaterial betriebene Tramlinie der Schweiz. So wurden auch einige Fahrzeuge nach der Stilllegung direkt von Museen oder für geplante Projekte übernommen. Ein vollständig revidierter und wieder betriebsbereiter Zug der letzten Stadtlinie 3 aus Ce 2/2 73 und C2 143 ist im 2010 eröffneten Trammuseum der ANAT bei Areuse erhalten. 

 

 



 
Originalbild anzeigen Foto: Alain Candellero / 3.7.2010


Museumsbahn Blonay-Chamby

Standort auf Karte: Chamby (Depot):  Verkehrskarte (Bahnen) von openstreetmap.org

Da noch Revisionsarbeiten ausstehen kann der klassische, 1922 erbaute Triebwagen Ce 2/2 76 der einstigen TN Stadtlinie 3 vorerst nur als Dienstzug und bei speziellen Anlässen zur Freude der Fotografen eingesetzt werden. So gab es am 3./4. Juli 2010 die seltene Gelegenheit anlässlich dem von der Museumsbahn organisierten "Fête du tram" den Wagen wieder einmal auf der Strecke zu beobachten. 

 

 



 
Originalbild anzeigen Foto: Alain Candellero / 3.7.2010


Museumsbahn Blonay-Chamby
Als sei die Zeit stehengeblieben verkehrt der Ce 2/2 76 der TN (Tramways de Neuchâtel) auf der landschaftlich sehr reizvollen, noch mit Holzmasten ausgestatteten Museumslinie von Blonay nach Chamby. Ganz ähnliche Motive mit eigenem Trassee und Holzmasten waren bis zur Stilllegung 1984 auch noch auf der Zweiglinie Areuse-Cortaillod zu finden.  

 

 


    

 

Externe Links:  (mit Bezug zu Fahrzeugen aus Neuchâtel)

Trammuseum ANAT in Areuse

Nahverkehrsfreunde Naumburg-Jena

Museumsbahn Blonay-Chamby

Historische Fahrzeuge Strassenbahn Darmstadt

Hannoversches Strassenbahn Museum, Wehmingen

Stadtarchiv Schaffhausen (incl. verbundene Archive)

 

 


 

 

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