Standort auf Karte: Gränichen:  Verkehrskarte (Bahnen) von openstreetmap.org

In Folge des unverhofften Endes einer kleinen, völlig abgelegenen, von mir gepflegten Feldbahnanlage in Oberehrendingen (siehe Bericht "Oberehrendingen" - Link am Ende dieses Berichtes) begann im Jahre 2005 mit zwei Rollwagen und ein paar Meter Gleis von einer ehemaligen Sägerei in Gränichen bei Aarau ein Neubeginn. Nachdem aus einem der Rollwagen der Kranwagen X2 31, damals noch mit GFB für Gränicher Feldbahn beschriftet, fertiggestellt war, konnte ich im Wissen um den schwierigen Kauf auf die Suche nach einer Feldbahnlokomotive gehen. Da die Zeit der Feldbahnen weitgehend abgeschlossen ist, aber die kleinen Bahnen, analog zu Traktoren, bei Sammlern durchaus beliebt sind, ist das Auffinden einer (noch halbwegs brauch- und bezahlbaren) Lokomotive nicht einfach, schon gar nicht als "Newcomer" ohne entsprechendes Netzwerk. So veröffentliche ich aber dennoch ein Suchinserat in einem damals bei Feldbahnfreunden beliebten Internetforum mit dem Bild meines Kranwagens, der nun auf der Suche nach einer "Zugvorrichtung" sei.
Die Überraschung war gross, als ich, als einzige Reaktion auf das Inserat, vom etablierten "Decauville Spoorweg Museum (DSM), Harskamp" bei Arnheim ein durchaus faires Kaufangebot für eine CDL28 von Schöma bekam. Die Lok besass sogar schon einen elektrischen Anlasser und war vom Vorbesitzer, einer Gleisbaufirma, immer nur in einer geschützten Werkhalle zum Verschieben von Gleisstücken verwendet worden. Die für Holland typischerweise für 70cm Spurweite ausgelieferte Lok ist aber von Schöma auch für einen Einsatz auf 60cm Spurweite konstruiert worden, sodass die "falsche" Spurweite für die Schweiz kein ernsthaftes Problem darstellte.
So kam es, dass ich 2 Tage vor Weihnachten 2005 im Zug nach Leiden sass, wo ich von einem aus Arnheim angereisten Vereinsmitglied zur Weiterfahrt nach Alblasserdam bei Rotterdam abgeholt wurde. Da konnten wir bei der Gleisbaufirma Kloos-Oving kurz vor deren Weihnachtsferien die da am Rande einer Werkhalle gleislos abgestellte Feldbahnlok CDL28 2069 nach 5-jähriger Abstellung überprüfen und in Betrieb nehmen. Die "Probefahrten" hinterliessen mangels Gleisen auf dem Betonboden der Halle entsprechende Spuren, was aber niemand störte. Am späten Nachmittag wechselte da per Handschlag die Lok offiziell  ihren Besitzer. 
Sogleich ging aber die Fahrt weiter nach Arnheim ins DSM Feldbahnmuseum Harskamp. Da gab es die riesige Überraschung, als ich aus einer Vitrine das sehr seltene Fabrikschild von Schöma mit Oving kombiniert überreicht bekam. Dieses Schild war bis in die 80er Jahre tatsächlich an der CDL28 2069 und durfte damals von einem Vereinsmitglied mit Zustimmung der Firma Oving entfernt werden. Obwohl das grosse Schild nie Teil der Kaufofferte und für die Niederlande selbst interessante Industriegeschichte, entschied man beim DSM das Schild dem neuen Besitzer zu übergeben. Eine Extrafahrt mit einer für holländische Gärtnereien typischen Elektrodraisine, übrigens bereits nach Mitternacht, rundete den Besuch ab. Die erlebte Gastfreundschaft bleibt jedenfalls immer in sehr guter Erinnerung. Da das Feldbahnmuseum auf einem aktiven Militärgelände lag, erlaubte der dortige Kommendant, dass ich mich für die restliche Nacht gleich in einer Offizierskaserne aufs Ohr legen durfte. Ziemlich glücklich mit zwei Schildern im Gepäck erfolgte dann am 23. Dezember die Rückreise in die Schweiz.
Am 18. Januar traf dann die Lokomotive per LKW in Gränichen ein, wo sie auf dem vorbereiten 70cm Spur Gleis ihre neue Bleibe fand.

Hinweis zum Feldbahnmuseum DSM Harskamp:
Das einst auf Gelände der niederländischen Armee gelegene, 1989 gegründete Feldbahnmuseeum besass neben einer schönen Feldbahnstrecke über 200 Lokomotiven in mehreren Spurweiten. Die Schliessung des Armeestützpunktes führte auch zur Schliessung des weitherum bekannten Museums im Jahr 2014. Die umfangreiche Sammlung wurde im Wesentlichen auf 3 Museen in den Niederlanden verteilt.

Durch weitere Zufälle stiess in Gränichen bald eine zweite Lokomotive, die heutige BEB Lokomotive von DIEMA DS30 2054 dazu, zu einer Zeit, wo von der Bözenegg und der Reaktivierung der Feldbahnstrecke der Zürcher Ziegeleien noch nicht einmal die Rede war. Nachdem sich aber überraschenderweise die Möglichkeit bot, diese Linie (mietweise) zu übernehmen und aus dem 7-jährigen Dornröschenschlaf zu holen, überschlugen sich geradezu die Ereignisse und veränderten alle bisher gemachten Planungen. Dabei rutschte auch die mit grosser Freude empfangene CDL28 ins zweite Glied. Da im Depot Bözenegg der Einstellplatz sehr beschränkt und eine Erweiterung baurechtlich völlig unmöglich ist, zeichnete es sich ab, dass auf der mittlerweile zur Bözenegg-Eriwis Bahn mutierten Strecke neben den Wagen dauerhaft kein Platz für zwei Lokomotiven zur Verfügung stehen wird. Ab etwa 2010 war somit klar, dass die CDL28 wieder weiterziehen kann. Nur eine Einlagerung in Gränichen ohne Zukunft wäre sinnlos.

Es lag mir aber sehr daran, dass die Lokomotive ein gutes Plätzchen findet und dem neuen Besitzer auch Freude bereiten wird. Immerhin stand ja auch noch eine Umspurung an. So konnte die Lokomotive am 5.8.2011 ihre Weiterreise nach Weiler in Österreich antreten.
Die Lokomotive wurde da von Günther Summer revidiert, umgespurt und steht da auf seiner Feldbahn zusammen mit einer Vielzahl interessanter Wagen im Einsatz. 
An der Stelle herzlichen Dank für das von Günther Summer zur Verfügung gestellte Bildmaterial der Lokomotive aus ihrer neuen Heimat in Weiler (Vorarlberg).

 

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 22.12.2005

 

 Technische Daten:

 
 Hersteller:  Schöma, Diepholz Bezirk Bremen
 Lok-Typ: CDL 28
 Fabriknummer: 2069
 Baujahr: 1957
 Motor: 2 Zyl.- 4Takt Deutz luftgekühlt, Typ A2L514 Fabriknr. 2104686/87
 Baujahr Motor: 1956
 Leistung: 28PS
 Betriebsgewicht: 4000kg
 Spurweite: 700mm (umspurbar auf 600mm)
 Länge: Länge ohne Puffer: 2280mm,  mit Puffer: 3020mm
 Breite: 1000mm
 Höhe: 1560mm
 Achsstand: 1000mm
 Rad-Durchmesser: 430mm

 

 

 Lebenslauf CDL28 2069:

 
 19.7.1957 Ausgeliefert an die niederländische Baubedarf-Vermietfirma Oving-Spoor, Rotterdam, Spurweite 70cm.
Gemeinsames Herstell-/Käuferschild (Schöma-Oving)  
Farbe: Oberbau grün, Chassis/Räder rot. Einsatz im Deich- und Piplinebau.

 70er Jahre Verkauf an  Ziegelei „De Ruijterwaard“ (RUGA) in Gameren/Zaltbommel (NL) als Reservelok. Dort gelegentlich Einsatz auf einem 75m langen Verbindungsgeleise zwischen Lehmsilo und Ziegeleigebäude. Lok wurde da mit einem kleinen Führerstandsdach versehen.

 1981 Stilllegung der Ziegelei in Gameren. Lok geschützt hinterstellt.

 1982 Rückkauf durch Oving-Spoor. Revision und Umbau zur Werkslokomotive in der Gleisbauhalle in Hendrik Ido Ambacht. Demontage der Dachkonstruktion, Sandkästen und Treppenstufen. Im weiteren wurden die schnellen Gänge deaktiviert.
Anstrich blau/gelb in den Farben von NS (Nederlandse Spoorwegen) 

 2000 Schliessung des Oving-Spoor Werkes in Hendrik Ido Ambacht nach Zusammenschluss von Oving-Spoor und Kloos zur neuen Firma Kloos-Oving. Gleisbauproduktion nur noch in Alblasserdam (bei Rotterdam). Feldbahnlokomotiven vom ehemaligen Oving Werk Hendrik Ido Ambacht im Werk Alblasserdam hinterstellt.

 11.2005 Verkauf zusammen mit weiterem noch vorhandenen Feldbahnmaterial an das Decauville Spoorweg Museum in Harskamp bei Arnheim.

 22.12.2005 Übernahme der betriebsfähigen Lok am 22.12.2005 nach Probefahrt ohne Gleis in Werkhalle bei Kloos-Oving in Alblasserdam bei Rotterdam. Danach Übergabe der in den 80er Jahren demontierten Lokschilder im Museum Harskamp bei Arnheim.

 18.1.2006 Ankunft der Lok in Gränichen. Probefahrt auf provisorischem Gleisstück mit 70cm Spurweite.

 5.8.2011 Nachdem ein Einsatz auf der Bözenegg-Eriwis Bahn platzbedingt nicht zu realisieren war Weiterverkauf. Verlad in Gränichen für Transport nach Weiler (A)

 2011-2014 Revision bei Firma Summer Metallbau, Weiler (A)
Umspurung auf 60cm Spurweite, Reaktivierung vom Gang 2+3, Neuanstrich grün/schwarz

 ab 2014 Einsatz auf der Feldbahn von Günther Summer in Weiler (A).

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 22.12.2005


Alblasserdam West-Kinderdijk 24, Kloos-Oving

Standort auf Karte: ex. Kloos-Oving:  Verkehrskarte (Bahnen) von openstreetmap.org

Unweit von Rotterdam lag die im Gleisbau tätige Firma Kloos-Oving. Die im geschlossenen Oving Werk in Hendrik Ido Ambacht in der Werkhalle zur Gleisverschiebung verwendeten Feldbahnlokomotiven wurden im Werk Alblasserdam eingelagert und an das "Decauville Spoorweg Museum" in Harskamp bei Arnheim veräussert. Als einzige Lok blieb die CDL28 bis zum direkten Versand in die Schweiz noch da. Das Werk in Alblasserdam besass einen Industriehafen jedoch keinen Gleisanschluss und ist heute ebenfalls geschlossen/abgebrochen.  

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 22.12.2005


Alblasserdam, Kloos-Oving
In der Werkhalle zum links noch sichtbaren Bau von Gleisanlagen stand die Lokomotive ausserhalb des Kranbereichs und musste erstmal mit einem Hubstapler von ihrem schlecht zugänglichen Abstellort etwas herausmanövriert werden.

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 22.12.2005


Alblasserdam, Kloos-Oving
In der Gleisbauhalle konnte die 4t schwere Lokomotive dann problemlos mit einem Kran an einen gut zugänglichen Ort gehoben werden.

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 22.12.2005


Alblasserdam, Kloos-Oving
Die Lokomotive wurde im geschlossenen Oving Werk in Hendrik Ido Ambacht bis zum Jahr 2000 zum Verschieben von im Bau befindlichen Gleiskonstruktionen benutzt. Daher wurden ihr auch die schnellen Gänge 2+3 mit einer einfachen Massnahme deaktiviert, aber glücklicherweise nicht ausgebaut. Vor der ersten Inbetriebnahme nach 5 Jahren Pause erfolgten diverse Kontrollen, danach noch ein Nachfüllen von Getriebeöl.

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 22.12.2005


Alblasserdam, Kloos-Oving
Johan vom Decauville Spoorweg Museum bei Arnheim führte die Inbetriebsetzung der Lok durch. Dafür wurden auch alle notwendigen Utensilien mitgebracht. Mit viel Erfahrung beim DSM bei der Inbetriebnahme von jahrelang abgestellten Lokomotiven bekam ich die Aufgabe im Falle eines verklemmten Reglers mit einem griffbereiten Gabelschlüssel die Dieselzuleitungen zu den Einspritzdüsen sofort zu öffnen, um ein mögliches Durchdrehen des Motors zu verhindern.

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 22.12.2005


Alblasserdam, Kloos-Oving
Der Start des Motors klappte auf Anhieb, als sei er gerade erst gestern zum letzten Mal in Betrieb gewesen. Nach einigen Checks am laufenden Motor durfte die Lok auf dem Betonboden der Werkhalle einige Meter fahren. Davon zeugen auch die vor der Lok sichtbaren Spuren am Boden. Per Handschlag wurde ich dann da auch offiziell zum glücklichen Besitzer meiner ersten Feldbahnlokomotive - Freude herrscht. 

 

 

Originalbild anzeigen BEB


Das ursprüngliche Stammdatenblatt von Schöma mit der 1963 nachgelieferten el. Ausrüstung. Nach dem Einbau der el. Anlage mit Anlassermotor entfiel das eher umständliche Ankurbeln von Hand. Die Lokomotive war so auf dem Stand der Technik und konnte sehr einfach bedient werden. Die vermutlich auch mitgelieferte Beleuchtung war jedoch bereits bei der Ziegelei "De Ruijterwaard" nicht mehr vorhanden. Als Lokomotive in einer beleuchteten Werkhalle gab danach sowieso keinen Bedarf mehr für Stirnlampen.

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 24.12.2005


Nachdem bei Kloos-Oving in Alblasserdam alles für den Versand zu Beginn vom neuen Jahr 2006 nach Gränichen in die Schweiz organisiert werden konnte, ging die Reise am späteren Abend zusammen mit Johan weiter nach Arnheim, zum Feldbahnmuseum in Harskamp. Da gab es die ganz grosse Überraschung, wurden mir doch die sehr seltenen Firmenschilder von Oving und Schöma überreicht. Weil der damalige Besitzer nicht an Schildern interessiert war, durften diese Schilder bereits in den 80er Jahren bei der Firma Oving von einem Vereinsmitglied vom Decauville Spoorweg Museum entfernt werden und waren danach wohlbehütet in einer Vitrine Teil einer Ausstellung in Harskampf. Da die Schilder nirgends im Kaufangebot erwähnt oder gezeigt wurden, war es eine äusserst nette Geste mir diese besonderen Accessoires zu überlassen. Mittlerweile war da auch Mitternacht vorbei und so war es ein tolles Weihnachtsgeschenk an diesem 23. Dezember, auch der Tag der Rückreise mit dem Zug in die Schweiz. So entstand das Foto dann zu Hause am Tag vor Weihnachten, glücklich zurück, zwar noch ohne der Lok, aber schon mal mit ihren Schildern.

 

 



 
Originalbild anzeigen DSM / BEB / 20.1.2006


Gränichen 

Der Transport von Rotterdam konnte bei einer Spedition als etwas kostengünstigere Leerfahrt, mit offenem Termin gebucht werden. Am späten Abend des 18.1. war es dann so weit, dass die Neuerwerbung aus den Niederlanden in Gränichen abgeladen und auf das vorbereite Gleisstück mit der in der Schweiz ungewöhnlichen Spurweite von 70cm gesetzt werden konnte. Zur Begrüssung erhielt die Feldbahnlok noch einen Willkommenszettel. Die Freude über die erste eigene Feldbahnlok war gross. Der Verkauf der Lok in die Schweiz wurde auch auf der damaligen Webseite des DSM vermerkt. Die netten Wünsche wurden dazu noch speziell in Deutsch publiziert.  

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 22.1.2006


Gränichen
Ein paar in der Schweiz übliche Feldbahngleise in der Spurweite von 60cm konnten gerade knapp auf die vor allem in Holland übliche Feldbahnspur von 70cm umgebaut werden. Das erklärt auch die ungewöhnlich weit aussen liegende Schienenbefestigung auf den eigentlich für die 60cm Spur ausgelegten Schwellen. Die CDL28 Lokomotive wurde von Schöma aber so konstruiert, dass auch eine Umspurung auf die weltweit verbreiteten 60cm / bzw. 2 Fuss (61cm) Spur möglich ist. So war auch eine Umspurung geplant, sollte doch damit auch der fertiggestellte und noch als GFB (Gränicher Feldbahn) beschriftete Kranwagen X2 31 gezogen werden. 
(Kranwagen-Baubericht siehe unter "Bözenegg-Eriwis Bahn > Berichte > BEB Kranwagen X2 31) 

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 22.1.2006


Gränichen
Frisch gereinigt konnte die mit einem robusten luftgekühlten 2-Zyl. Motor von Deutz ausgestattete Lokomotive auch gelegentlich Fahrten an die frische Luft vor die ehemalige Sägereischeune machen. Dank dem zuvorkommenden Besitzer, auch Eigentümer einer Auto- und Motorradwerkstatt nebenan, durfte ich mich da auch für meine Zwecke mit einer Werkbank einrichten. So waren da in der Bauphase auch alle Fahrzeuge der späteren BEB einmal zu Gast.

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 10.6.2006


Gränichen 
Ein völlig unverhoffter und überhaupt nicht geplanter Zugang ergab sich in Form einer zweiten Lokomotive von DIEMA vom Typ DS30 nur wenige Monate nach der Ankunft der CDL28 aus den Niederlanden. (Diema DS30 auf dem Bild bereits mit umgebauter Stirnfront mit Stirnlampe).
Tatsächlich ist der Zugang einzig dem Umstand zu verdanken, dass das vergessen gegangene, aber im Internet immer noch sichtbare Suchinserat vom Dezember 2005, nicht gelöscht wurde.
Mit Einwilligung des Garagenbesitzers beherbergte nun sein ansonsten für Motorräder und Autos vorgesehene Areal auch 2 Lokomotiven mit einem etwa 40m langen Gleisstück dazu. 
Da der Neuzugang bereits die Spurweite von 60cm besass, wurde ein 3-Schienengleis für 60 und 70cm Spurweite gebaut. Rechts unten sind zwei Schienen sichtbar. Äusserlich bereits in recht gutem Zustand begannen so aber indessen prioritär erstmal die etwas vertieften Revisionsarbeiten an der DS30 2054. Zu dem Zeitpunkt war aber von der Bözenegg noch überhaupt keine Rede, gab es doch erstmal an der Lok noch viel zu tun, eine Arbeit welche aber auch grosse Freude machte. Gelegentlich wurde mal nebenbei über eine Möglichkeit gesprochen, das Gleis in Gränichen vielleicht um ein paar Meter zu verlängern.
Als sich die Revisionsarbeiten an der DIEMA DS30 2054 zu Beginn des Jahres 2007 so langsam dem Ende zu näherten, rückten Fragen bezüglich einer Fahrmöglichkeit über die paar Meter in Gränichen etwas in den Vordergrund. 
Wiederum nur als Aneinanderreihung von unglaublichen Zufällen ergab sich bereits Mitte des Jahres 2007 die Möglichkeit, das stillgelegte 60cm Spur Gleis zur ehemaligen Tongrube Eriwis der Zürcher Ziegeleien in Schinznach-Dorf mietweise zu übernehmen und zu reaktivieren. 
Nachdem da aber das Gleis nach der Grubenschliessung 7Jahre der Natur überlassen wurde, gab es da einiges zu erledigen. So galt es in Gränichen die Lokrevision und den angefangenen Neubau eines Güterwagens abzuschliessen, während in Schinznach gleichzeitig die Arbeiten zur Wiederinbetriebnahme der ca. einen halben Kilometer langen Strecke vonstattengehen mussten. Natürlich mussten immer auch noch 40 Stunden der Woche zum Broterwerb reserviert werden. Unter diesen Umständen gerieten aber Revisionsarbeiten und eine Umspurung der CDL28 aus den Niederlanden erstmal in den Hintergrund.           

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 26.8.2010


2010: Das Jahr für eine schwierige Entscheidung

Die mittlerweile als Bözenegg-Eriwis Bahn (BEB) betriebene ehemalige Grubenbahn der Zürcher Ziegeleien (ZZ) bekam auch im Wagenpark noch etwas Zuwachs. Das dortige Depot, welches einst nur für die DS90 Lokomotive der ZZ gebaut wurde, konnte mit Schiebebühnen auch zum Abstellen von ein paar Wagen ertüchtigt werden. Aus baurechtlichen Gründen (Landwirtschaftszone) ist und bleibt jedoch jede Gebäudeerweiterung völlig aussichtslos. So steht für die BEB einzig die bestehende Depotfläche zur Verfügung. So musste Ende 2009 die Entscheidung gefällt werden, ob der einzig noch freie Platz im Depot für eine zweite Lokomotive, die CDL28 aus den Niederlanden, oder für einen neu zu bauenden Personenwagen genutzt werden soll, um damit einen klassischen Nebenbahnzug vom Typ GmP (Güterzug mit Personenbeförderung) bilden zu können. Der Entscheid fiel zugunsten einer Lokomotive, dafür mit etwas abwechslungsreicherem Zug. (siehe Bild oben, das BEB Depot Bözenegg mit dem Personenwagen, zusammen nun komplett voll). Damit war aber klar, dass die auch mit viel Herzblut erworbene Schöma Lok CDL28 wieder weiterziehen soll. Überstürzen musste ich nichts, da der Lagerplatz in Gränichen unbeschränkt zur Verfügung stand. So war es mir wichtig jemand zu finden, der nicht nur Freude an der Lok haben wird, sondern auch in der Lage ist, neben Arbeiten zur Wiederinbetriebnahme der deaktivierten Gänge auch die notwendige Umspurung an die Hand nehmen kann. 2011 erschien dann ein entsprechend formuliertes Verkaufsinserat in einem Internetforum für Feldbahnfreunde. 
Glücklicherweise interessierte sich Günther Summer aus Vorarlberg in Österreich für die Lokomotive, ein Feldbahnfreund mit eigener Metallbaufirma und einer kleinen aber hübschen Feldbahnstrecke. So stand schon bald einem weiteren Transport der Lok nichts mehr im Wege.

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 5.8.2011


Gränichen
Die Lokomotive ist reisefertig gemacht und die speziellen Lokschilder in der Tasche im Motorvorbau deponiert.

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 5.8.2011


Gränichen 
Mit dem vom ehemaligen Sägereibetrieb übriggebliebenen festinstallierten Baukran konnte die Lok problemlos auf den gerade vorgefahrenen LKW verladen werden. 

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Günther Summer / 2011


Weiler (A)
Nach einer weiteren Reise und etwas Papierkram ist die Lok soeben unversehrt in ihrer zukünftigen Heimat in Österreich eingetroffen. 

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Günther Summer / 2012


Weiler (A) 
Teilweise demontiert, können die notwendigen Revisionsarbeiten festgelegt werden.

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Günther Summer / 2014


Weiler (A)
Wie an den hellen Distanzhülsen sichtbar konnte die Lokomotive ohne Ausbau oder Veränderungen der Achsen umgespurt werden. Ihr etwas besondere Farbkleid mit Farben der NS (Nederlandse Spoorwegen) weicht wieder einem traditionelleren Anstrich mit dunklem Unterbau. Für Oving-Spoor bzw. Kloos-Oving war die Nederlandse Spoorwegen natürlich ein Hauptkunde. So dürften da wohl auch einmal ein paar Farbkübel für Rollmaterial vom Kunden zum Lieferanten gelangt sein. 

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Günther Summer / 2014


Weiler (A) 

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Günther Summer / 2014


Weiler (A)
Die sandgestrahlten farblosen Bleche des Oberbaus ergeben zusammen mit dem Chassis schon fast ein lupenreines schwarz/weiss Bild. Eine durchaus auch elegante Erscheinung.

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Günther Summer / 2015


Weiler (A)
Die revidierte und auf 60cm umgespurte Lokomotive CDL28 2069 erhielt noch zwei interessante Stirnplattformen, wie sie bei der "grossen" Eisenbahn, vor allem bei Rangierlokomotiven üblich sind. Hinter der CDL28 eine Lok, die im vollständigen Eigenbau entstanden ist. Es freut mich sehr, die Lokomotive betriebsbereit, gut gepflegt und in guten Händen zu wissen. Möge sie da dem Besitzer noch viele Jahre Freude bereiten.

Ein Youtube-Film der Lokomotive im Einsatz in Weiler:

Externer Link:  https://youtu.be/Y-6dn_nnS6U 

 

 


 

 

Die Vorgeschichte zum Neubeginn in Gränichen und dem Erwerb der CDL28

Oberehrendingen - Das abrupte Ende der Gipsgruben-Feldbahn

 

 

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